Manche Frauen können so viel Sport treiben, wie sie wollen – die dicken Beine werden einfach nicht schlanker. Dahinter kann eine ernstzunehmende Erkrankung stecken: das Lipödem. Ab 2020 soll die Krankenkasse die OP für Patientinnen in Stadium 3 übernehmen
Für manche Menschen scheint es wie verhext. Manch andere Frau konnte schon immer das essen, worauf sie gerade Lust hatte, trieb dazu noch wenig bis gar keinen Sport und hatte trotzdem immer eine tolle Figur. Natürlich inklusive schlanker, gleichmäßig und schön geformter Beine. Man selbst hingegen quält sich durch eine Diät nach der anderen, macht mehr Sport als es Spaß machte – und trotzdem: Die dicken Beine wollen einfach nicht schlanker werden. Dazu kommen dann noch die Schmerzen und ständig blaue Flecken.
Doch in jüngster Zeit kommt immer häufiger ans Tageslicht, was wirklich dahinter steckt: Denn was bei vielen Patienten lange als Reservefett oder Folge von Übergewicht gedeutet wurde, ist nicht selten eine ernstzunehmende Krankheit. Das sogenannte Lipödem, das durch die krankhafte Fehlverteilung von Fettgewebe entsteht. Lange wurde es fälschlicherweise als Reiterhosen bezeichnet, auch an den Armen kommen Lipödeme vor. Eine wichtige Diagnose für die Menschen, die lange Zeit dachten, sie seien selbst Schuld an ihrem Übergewicht.
Eine von ihnen ist Fernsehschauspielerin Madlen Kaniuth (bekannt aus „Alles was zählt“). Sie hatte erst mit 40 Jahren von ihrer Lipödem-Krankheit erfahren, sie dann öffentlich gemacht und ein Buch darüber geschrieben. Damit anderen Frauen ein so langer Leidensweg erspart wird. Denn häufig werden Lipödeme von Ärzten erst spät erkannt. Wer unter den klassischen Symptomen wie dicken Beinen, Schmerzen und ständig blauen Flecken ohne erkennbaren Grund leidet, sollte mit dem Verdacht zu einem Arzt für Gefäßerkrankungen gehen. Eine sinnvolle Therapie kann nur durch einen erfahren plastischen Chirurgen erfolgen.
Bei der Operation von Patientinnen mit Lipödem werden die erkrankten Fettzellen abgesaugt. Dazu muss das gesamte, erkrankte Gewebe entfernt werden – nicht nur stellenweise wie bei einer normalen Fettabsaugung. Das passiert meistens in mehreren Operationen. Anschließend wird das Lymphsystem durch Lymphdrainagen und Kompressionskleidung trainiert.
Obwohl es sich bei der Lipödem-Operation um eine medizinische handelt, müssen die Kosten meistens selbst getragen werden. Leidet eine Patientin unter Lipödem im stärksten Stadium, kann die Krankenkasse unter bestimmten Umständen die Kosten übernehmen. Ab 2020 will Gesundheitsminister Spahn die Operation für Frauen mit Lipödem im Stadium 3 zur Kassenleistung machen. Das Team von SINIS AESTHETICS berät Sie gern zu der Operation und zu Fragen zur Krankenkasse.