Grundsätzlich ist die Ohrenkorrektur an sich eine unkomplizierte Operation, die meist ohne Probleme verläuft. Allerdings können trotz größter Sorgfalt unmittelbar nach der OP vereinzelt Komplikationen auftreten. Eine anfängliche Störung der Berührungsempfindung ist jedoch normal und nur vorübergehend — diese wird nach einigen Tagen vollständig abklingen. Jeder operative Eingriff erfordert die Durchtrennung feiner Nervenbahnen in der Haut, die zu Gefühlsminderung — insbesondere bei Kälte — führen kann. Diese Missempfindungen werden sich allmählich über längere Zeit zurückbilden, können allerdings in manchen Fällen auch dauerhaft bleiben. Haben Sie nach der Ohrmuschelkorrektur starke Schmerzen bekommen, können die Ursachen an einem zu engen Verband oder auch einem Bluterguss liegen. Dies muss dann durch eine ärztliche Kontrolle abgeklärt werden, da ein Bluterguss eventuell punktiert werden muss. In den seltenen Fällen und bei entsprechender Veranlagung kann ein sogenanntes Keloid entstehen — eine Narbenwucherung, die sich durch eine wulstige, dick angeschwollene, verfärbte, juckende und vor allem schmerzhafte Narbe auszeichnet. Hierbei können zunächst Druckverbände und Cortisoninjektionen helfen.
Eine spätere operative Entfernung des Keloids ist ebenfalls möglich, wobei diese mit dem Risiko verbunden ist, dass die Wucherung wieder auftreten kann. Außerdem können in den einzelnen Fällen Infektionen der Wunde auftreten, wodurch die Wundheilung entsprechend verzögert wird. Dies ist jedoch mit der Antibiotikaeinnahme sowie der Einhaltung der Hygienevorschriften schnell in den Griff zu bekommen. Manchmal kann die Störung der Blutversorgung Haut oder Knorpel schädigen, wobei hier das Risiko höher ist, wenn bereits früher am äußeren Ohr operiert wurde. Darüber hinaus können durch eine seltene Unverträglichkeit des Fadenmaterials die Fäden abgestoßen werden, wodurch das Abstehen der Ohrmuschel wieder auftreten kann.
In aller Regel sind die kosmetischen Resultate nach einer Ohrenkorrektur sehr gut, allerdings sollten Sie beachten, dass kein Ohr dem anderen gleicht — und zwar weder vor der OP noch danach. Beispielsweise kann das Knorpelgerüst von einem Ohr anders aufgebaut sein als von dem anderen und weiter abstehen. Zudem kann die Ohrmuschel durch ungleichmäßige Narbenbildung oder ungleiche Rückstellkräfte deformiert werden. In einem solchen Fall wird eine weitere Operation benötigt, wobei die Ergebnisse korrigiert werden.